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Stellungnahme zur Genehmigung der Tönnies-Erweiterung durch den Kreis Gütersloh



Kreis Gütersloh: Profit wichtiger als Naturschutz, Tier- und Menschenrechte

Seit Mai 2017 kämpft das Bündnis gegen die Tönnies-Erweiterung gegen die Pläne der jetzt schon größten Schlachtfabrik Deutschlands. Künftig darf Tönnies täglich 4.000 Tiere mehr schlachten. Eine Million Schweine mehr, jedes Jahr. Der Kreis Gütersloh hat dem Antrag des Tönnies-Konzerns auf Erhöhung der Schlachtzahlen jetzt zugestimmt!
Über zwei Jahre dauerte das Genehmigungsverfahren. Genug Zeit für eine gründliche Prüfung. Aber der angeblich „beste Kreis der Welt“ ignoriert die Auswirkungen der Nutztierindustrie auf Tier, Mensch und Umwelt. Nicht einmal eine Umweltverträglichkeitsprüfung hält der Kreis für nötig. 
Dabei machten Bürgerinnen, Bürger und viele Organisationen in rund 90 Einwendungen deutlich, worum es geht: um Lärm und Gestank; Wasser; Klimawandel und Artensterben; Gülle, Nitratbelastung und multiresistente Keime und um die Zustände in Mast- und Schlachtbetrieben. Es kann auch niemand im Kreis Gütersloh behaupten, er hätte von den teils katastrophalen Arbeits- und Lebensbedingungen der über 4.000 Menschen nichts gewusst, die unter den Bedingungen von Werkverträgen für den Tönnies-Konzern schuften. 
Leider waren für die Genehmigung nicht alle sozialen, ökologischen und tierrechtlichen Einwendungen relevant. Inwieweit der Kreis hätte anders entscheiden können, ist noch nicht zu beurteilen. 
Widerstand ist jedoch unerwünscht. Dafür spricht zumindest die Tatsache, dass nach der Bekanntgabe der Genehmigung am 3. Dezember nur bis zum 17. Dezember Zeit eingeräumt wurde, die Genehmigungsunterlagen einzusehen. Gegen die Entscheidung des Kreises kann bis zum 17.01.2019 Klage erhoben werden. 
Die Klage ist beim Verwaltungsgericht Minden einzureichen. Mehr dazu im Amtsblatt Nr. 596 vom 03.12.2018, Kapazitätserhöhung der Schlachtanlage: 
https://www.kreis-guetersloh.de/kreis/170/sr_seiten/artikel/112180100000081768.php
Das Bündnis gegen die Tönnies-Erweiterung wird juristische Schritte gegen die Genehmigung unterstützen und weiterhin alle politischen Möglichkeiten nutzen.
Wer den weiteren Widerstand gegen die Erweiterung stärken will, hat am kommenden Samstag Gelegenheit dazu. Von 11 bis 16 Uhr ist das Bündnis mit einem Aktionsstand in Gütersloh an der Ecke Kökerstraße/Berliner Straße präsent und startet die Solidaritätskampagne für eine mögliche Klage.
Das Bündnis gegen die Tönnies-Erweiterung bedankt sich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern und wünscht schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Kontakt zum Bündnis: 
buendnis-gegen-die-toennies-erweiterung@gmx.de
oder 0157-72632928 

Bündnis gegen die Tönnies-Erweiterung 
Gütersloh 13.12.2018